„Hugh Grant ging mir auf den Sack“ – Hollywoods größte Set-Fehden (2024)

„Er ist mir am Set richtig auf den Sack gegangen!“ Komiker Jerry Seinfeld fand die Zusammenarbeit mit Hugh Grant im neuen Film „Unfrosted“ alles andere als lustig. Denn die beiden waren immer wieder aneinandergeraten. Der ehemalige Serien-Star verriet im Interview mit Jimmy Fallon über Grant: „Wir hatten ständig Ärger miteinander. Er ist ein schrecklicher Typ.“ Interessanterweise hatte der 63-Jährige Seinfeld vorgewarnt: „Hugh meinte vor Drehbeginn, dass ich die Zusammenarbeit mit ihm hassen werde. Und er hatte so Recht!“

Eine Set-Fehde zwischen zwei Stars ist in Hollywood alles andere als eine Seltenheit. Hier die bekanntesten Beispiele:

Sacha Baron Cohen und Rebel Wilson

Die australische Comedy-Schauspielerin beschimpft in ihrer neuen Biografie ihren Kollegen sogar als „Arschloch“. Denn Cohen soll sie am Set des gemeinsamen Films „Die Gebrüder Grimsby“ 2016 ständig gemobbt haben: „Er hat täglich von mir verlangt, dass ich mich für eine Szene ausziehe.“ Worauf „Borats“ Seite die australische Comedy-Schauspielerin als Lügnerin hinstellte, die nur PR für ihr Buch machen will.

Kim Cattrall und Sarah Jessica Parker

Die beiden „Sex and the City“-Hauptdarstellerinnen versuchten ihren jahrlangen Dauerzoff vor der Öffentlichkeit zu verstecken. Erst Jahre später, als Cattrall nicht für die Serien-Fortsetzung engagiert wurde, platzte es aus „Samantha“ öffentlich heraus. Sie behauptete, dass Parker und ihre anderen Kolleginnen sie am Set geschnitten hatten und dass insbesondere „Carrie“ sich ihr gegenüber „grausam“ verhalten habe.

Ryan Gosling und Rachel McAdams

Unglaublich aber wahr, obwohl sie später sogar eine Beziehung hatten, hassten sich die beiden Hauptdarsteller anfangs am Set von „The Notebook“. Laut Regisseur Nick Cassavetes wollte Gosling nach dem ersten Drehtag McAdams für eine andere Schauspielerin austauschen: „Ich brüllte vor 150 Leuten ‚Ich kann mit ihr einfach nicht arbeiten, besorgt eine andere!‘ Daraufhin haben sich Ryan und Rachel im Büro des Produzenten angebrüllt.“ Scheinbar half das gegenseitige Dampfablassen, denn die Chemie zwischen den Beiden stimmte danach.

Tyrese Gibson und Dwayne „The Rock“ Johnson

Bis heute ist nicht öffentlich bekannt, was am Set der achten Folge von „Fast & Furious“ vorgefallen war. „The Rock“ nannte danach einige seiner männlichen Kollegen auf Instagram „keine richtigen Männer“ und „unprofessionell“. Gibson schien sich angesprochen zu fühlen und drohte mit seinem Rücktritt vom 9. Film: „Wenn Dwayne bei Fast9 mit dabei ist, wird es keinen Roman Pierce mehr geben.“

Tom Hardy und Charlize Theron

Die beiden Stars lagen sich am Set von „Mad Max: Fury Road“ ständig in der Wolle. Als Hardy einmal zwei Stunden zu spät erschien, empfing in Charlize nicht nur mit einer Fluch-Tirade, laut „Vanity Fair“ verlangte sie von den Produzenten, dass die Kosten des Produktionsausfall von Hardys Gage abgezogen werden.

Julia Roberts und Nick Nolte

Der gemeinsame Filmtitel „Nichts als Ärger“ beschrieb 1994 die Zusammenarbeit der Stars am Set sehr gut. In der „New York Times“ verriet „Pretty Woman“ später, dass es Abneigung auf den ersten Blick war: „Wir sind uns von Anfang an gegenseitig auf die Nerven gegangen und haben uns ständig das Leben schwer gemacht.“ Sie nannte Nolte einen Mann, „der total ekelhaft sein kann und alles dafür tut, um andere Menschen abzustoßen.“ Noltes Retourkutsche: „Julia ist einfach kein netter Mensch.“

Gillian Anderson und David Duchovny

Sie waren nicht nur bei „Akte X“ sehr gegensätzlich, sondern auch im wahren Leben. Das sorgte am Set ihrer Kultserie immer wieder für Streit zwischen „Scully“ und „Mulder“. Die Worte von Duchovny in „Metro“: „Wir haben uns wegen Kleinigkeiten gestritten und konnten den Anblick des anderen nicht mehr ertrage.“ Das bestätigte Anderson im „Guardian“ 2015: „Es gab Zeiten, in denen wir uns regelrecht gehasst und kein Wort miteinander gesprochen haben.“

Werner Herzog und Klaus Kinski

Einig ist man sich in Hollywood, dass hinter der explosivsten Fehde aller Zeiten ausgerechnet zwei Deutsche stecken. Eigentlich waren Werner Herzog und Klaus Kinski enge Freunde, als sie 1972 zusammen „Aguirre, der Zorn Gottes“ drehten. Doch der Regisseur stritt sich immer wieder mit seinem Star darüber, wie dieser die Hauptrolle als Don Lope de Aguirre interpretierte. Als Kinski sich das nächste Mal weigerte, Herzogs Drehbuch zu folgen, zwang dieser ihn mit einer Pistole, seinen Anweisungen zu folgen.

In einem Interview mit „NPR“ sagte der Regisseur 1998 dazu: „Ich zielte auf Klaus und sagte ‚Ich schieße dir sieben Kugeln in den Kopf und die achte ist für mich.‘ Der Bastard hat dann kapiert, dass ich es ernst meine.“ Kinski setzte später noch einen drauf. Als ein verbaler Streit mit Herzog eskalierte, zog er eine eigene Pistole und gab drei Schüsse ab. Eine Kugel davon rasierte die Fingerspitze eines Statisten ab. ■